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Kurze Geschichte der Marke BMW

Das Unternehmen BMW – Bayerische Motoren Werke – ging 1917 aus der Rapp Motorenwerke GmbH hervor. Zunächst wurden unter dem Markennamen Flugmotoren produziert und trotz des Rüstungsverbots in Folge des 1. Weltkriegs hielt sich das Unternehmen in seinem ursprünglichen Geschäftsfeld. Aber 1922 verließ der Aktionär Camillo Castiglioni das Unternehmen mitsamt den Namensrechten an der Marke BMW, trat in die Bayerischen Flugzeugwerke (BFW) ein und stülpte den Namen dort über.

Erst 1928, nach der Übernahme der Fahrzeugfabrik Eisenach, wurde BMW auch zum Automobilhersteller. Das erste Auto der Marke war der BMW 3/15 PS, eine Weiterentwicklung des Eisenacher Dixi 3/15 DA, und der wiederum war ein modifizierter Austin-Seven-Lizenzbau. Als erste Eigenkonstruktion kam 1932 der AM1 heraus und im gleichen Jahr wurde mit der R32 das erste Motorrad der Marke gebaut – mit dem charakteristischen Antriebsstrang aus Boxermotor und Kardanantrieb.

Als erstes Modell mit dem die Markenwahrnehmung entscheidend prägenden Reihensechszylinder war 1933 der BMW 303 mit einem 1,2-Liter-Sechszylinder, es folgten die Modelle 326, 327 und der bei der Mille Miglia äußerst erfolgreiche 328. Aber in der Zeit des 2. Weltkriegs blieb der Fahrzeugbau lediglich eine Randerscheinung, der Schwerpunkt blieb die Fertigung von Flugmotoren.

Nach dem Ende des Krieges war in München nicht an Autobau zu denken, das Stammwerk war zerbombt und intakte Anlagen wurden im Rahmen der Reparationszahlungen demontiert. Trotzdem liefen zu dieser Zeit, in der anderen Welt der sowjetischen Besatzungszone, in Eisenach, bis 1951 Fahrzeuge unter dem Markennamen BMW vom Band. Ein Jahr später lief mit der Oberklasselimousine 501 das erste echte Nachkriegsmodell vom Band – mit einem Zweiliter-Reihensechszylinder unter der Haube.

Ganz ohne Ironie wurde die Modellpalette 1955 am Gegenpol der üppigen Limousine 501/502 mit der Isetta ergänzt. Dabei handelt es sich um den Lizenzbau eines Mikromobils des italienischen Herstellers Iso Rivolta. Aber die Luxuslimo war ein Verlustgeschäft, die Isetta zu billig für eine ernstzunehmende Marge, die Motorradverkäufe gingen in den Fünfzigern zurück – und BMW taumelte in die Krise. Ende der 50er-Jahre drohte die Übernahme durch die damalige Daimler-Benz AG, konnte aber verhindert werden.

Und dann, 1960, trat Herbert Quandt in das Unternehmen ein: mit Geschick und Kapital sicherte er die Mittel, um mit der Neuen Klasse ein Fahrzeug in der riesigen Lücke zwischen Isetta und 501/502 zu lancieren. Diesem Schritt in die richtige Richtung folgte 1966 die Einführung der Null-Zweier-Modelle – die ließen die Kasse klingeln und prägten das Markenimage vom Hersteller agiler, direkter, sportlicher Fahrzeuge maßgeblich.

1967 übernahm BMW die Hans Glas GmbH. Diese Entscheidung brachte ein paar interessante Fahrzeuge unter dem Markennamen BMW-Glas hervor, war aber von keinerlei sonstigen Erfolgen gekrönt.

Am 1. Januar 1970 wurde Eberhard von Kuenheim zum Vorstandsvorsitzenden. In den 23 Jahren seiner Verantwortlichkeit definierte er das, was noch heute als typisch BMW gilt: agile und rückmeldefreudige Fahrzeuge, Erfolge im Motorsport, Reihensechszylinder, Freude am Fahren. Mit anderen Worten: In der Ägide Kuenheims kamen eine ganze Reihe von sexy BMW-Modellen in die Welt: E12, E21, E24, E28, E30, E34 und dann noch ein paar andere.

Kuenheims Amtszeit endete am 13. Mai 1993 und alles wurde anders. Plötzlich orientierte sich das Unternehmen wieder nach England, dabei scheiterte dieser Kurs (glücklicherweise) ja schon früher einmal, als sich alles um Flugmotoren drehte. Nun also wieder: Die Übernahme von Rover brachte ein Menge Scherben und den unsäglichen Neo-Mini sowie in der Folge den Vorderradantrieb in die BMW-Welt. Diese traurige Episode kostetet neun Milliarden DM Lehrgeld.